Wege führen zusammen – Impressionen vom 3. Pasinger Friedensweg
Am Sonntagnachmittag, 08. Oktober 2017, machten sich über 200 Friedensfreunde auf den Weg, um Zeichen der Hoffnung zu setzen für ein friedvolles und freundschaftliches Miteinander der verschiedenen Konfessionen und Religionen in Pasing.
Gemeinsam begrüßten Volkan Türlü, der dortige Kulturreferent und Beauftragte für den interreligiösen Dialog, Marion Stopic, Mitglied des Kirchenvorstandes der Himmelfahrtskirche und Luitgard Golla-Fackler, Pastoralreferentin des kath. Pfarrverbandes Maria Schutz/St. Hildegard die Friedensbewegten. Dann lauschten alle gebannt den Koranrezitationen des Imam und den Weisheitstexten des islamischen Mystikers und Dichters Rumi.
Dann war der besondere Augenblick da, auf den vor allem die Kinder geduldig gewartet hatten: 150 bunte Luftballons mit Friedenstauben – aus weißem Papier gefaltet – stiegen in den Pasinger Himmel auf.
An der Würm entlang ging es anschließend zur 3. Friedenswegstation, der evangelischen Himmelfahrtskirche.
Der Lochhauser Singkreis – bei den letzten beiden Liedern im besonderen Verbund mit den Sängern der orientalischen Musikergruppe Türmata – sorgte für ein besonderes Erlebnis von Ökumene beim gemeinsamen Singen und Musizieren.
Der Einladung zum gemeinsamen Imbiss im Gemeindehaus folgten über 100 Friedenswegler/innen. Mit leckerem Essen und angeregten Gesprächen über das gemeinsam Erlebte klang der be-weg-ende Nachmittag in der Alten Allee aus.
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An der Pasinger Moschee ging es um 14.30 Uhr los. Kinder und Jugendliche des katholischen Pfarrverbandes Pasing und der Haci Bayram Moschee hatten dort miteinander bunte Luftballons mit Helium gefüllt. Diese bekamen später alle Teilnehmenden mit auf den Weg.
Anschließend ging es hinauf in den eindrucksvollen Gebetsraum der Pasinger Moschee.
Wenig später erreichte der bunte Pilgerzug die 2. Wegstation, die Pasinger Mariensäule. Dort sang der eifrige Kinderchor des Pfarrverbandes ein mitreißendes jüdisches Friedenslied. Danach kamen als geistige Wegbegleiter der Dalai Lama, vor allem aber Papst Franziskus zur Sprache. Der Papst hatte am diesjährigen Weltfriedenstag ein eindringliches Plädoyer für „aktive Gewaltfreiheit“ an alle Menschen gerichtet.
Dr. Gerhard Laux begrüßte die Ankommenden im Namen des Kirchenvorstandes der Himmelfahrtskirche und verlas ein Friedensgebet der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom. Als spirituelle Wegbegleiterin kam die evang. Theologin und Dichterin Dorothee Sölle mit aufrüttelnden Gedichten zur Sprache.
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Vielen lieben Dank allen engagierten Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen dieser schönen ökumenischen Veranstaltung beigetragen haben.
Möge der Friede Gottes alle Herzen erfüllen!
Bereits jetzt herzliche Einladung zum 4. Pasinger Friedensweg am Sonntag, 14.10.2018.
>Marion Stopic<<
- Pasinger Friedensweg „Zu Gast bei Abraham“
Bei strahlendem Sonnenschein fand am 14. Oktober 2018 der 4. Pasinger Friedensweg statt. Eine bunte Gruppe Gleichgesinnter aus Pasing und den umliegenden Stadtteilen folgte dem Aufruf der Initiative der katholischen Pfarrverbände Pasing und Menzing, der evangelisch-lutherischen Himmelfahrtskirche, der türkisch-islamischen Gemeinde Pasing und der liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom und versammelte sich in der kleinen Pippinger Kirche St. Wolfgang zum gemeinsamen Gebet.
Anschließend ging es weiter zur Himmelfahrtskirche. Dort wurden die Ankommenden von den schwungvollen Klängen des Bläserchors der Herrnhuter Brüdergemeine begrüßt und musikalisch durch die zweite Station begleitet. Pfarrerin Sarah Fischer-Röhrl gab den Versammelten Gedanken zum Abraham-Text aus Genesis 12, Vers 1-4 zu Aufbruch und Vertrauen mit auf den Weg. Weiter ging es durch den „Wolkentunnel“ unter dem Pasinger Bahnhof, dessen Gehwegseite die über 200 Menschen, welche sich an dem Friedenszug beteiligten, komplett ausfüllten. Zwischen Alex und Pasing Arcaden führte der weitere Weg zur nächsten Station.
In diesem Jahr machten die Friedenswegler erstmals Halt am Pasinger Rathaus, wo die Skulptur „Gebeugter Leerer Stuhl“ von Marlies Poss und Bianka Wilchfort an die während der Naziherrschaft verfolgten jüdischen Mitbürger erinnert. Die beiden Künstlerinnen vertraten die liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom. Ein besonderer Höhepunkt war dort eine spontane und ungeplante Tanzeinlage des Tänzers Hans Joachim Antweiler, eines Anhängers der mystisch-islamischen Sufi-Bewegung, zum geplanten melancholischen Klarinettenspiel von Miriam Heim.
Volkan Türlü freute sich über die besondere, zu Herzen gehende Atmosphäre während des Friedensweges. Es sei deutlich geworden, wie nah sich die Religionen letztendlich stehen. Sein Vortrag in der Moschee Haci Bayram handelte vom Überwinden einengender Vorstellungen und Vorurteile. „Wir sollten Gott nicht mehr in unseren Vorstellungen eingrenzen“, meinte er, „so wie auch Abraham letztendlich seine Vorstellungen aufgegeben hat, müssen auch wir offen bleiben“. Im Pfarrsaal Maria Schutz, wo die Pfadfinder aus St. Hildegard die Teilnehmenden mit Gemüse- und Kürbissuppe bewirteten, klang der Friedensweg aus.
An allen Stationen spielte Abraham als Stammvater und Bindeglied der drei großen monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam eine zentrale Rolle. Jede Station wählte dazu Texte aus der Tora, der Bibel und dem Koran aus und interpretierte diese auf eigene Weise. Unser Weg war wieder voller guter Gespräche und Inspirationen. Wir haben erneut Überraschendes voneinander gelernt und bereichernde neue Bekanntschaften geschlossen. Es war berührend, wie viel Zustimmung zu unserer Aktion unterwegs auch von Passanten kam.
Vielen lieben Dank und Gottes Segen allen engagierten Helferinnen und Helfern, die dazu beigetragen haben, ein Zeichen für Frieden und Toleranz in Pasing zu setzen!
Bereits jetzt herzliche Einladung zum 5. Pasinger Friedensweg am Sonntag, 13.10.2019.
>>Marion Stopic<<
- Pasinger Friedensweg
Zum fünften Mal starteten – auf Initiative der römisch-katholischen Pfarrverbände Pasing und Menzing, der evangelisch-lutherischen Himmelfahrtskirche, der türkisch-islamischen Gemeinde Pasing und der liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom – Menschen aus Pasing und Umgebung zu ihrem alljährlichen interreligiösen Spaziergang.
Der Friedensweg begann am 13. Oktober 2019, einem herrlich sonnigen Sonntagnachmittag, unter dem Motto „Damit Frieden wachse“ in der Himmelfahrtskirche. Marion Stopic begrüßte dort die Friedenswegler*innen und rief diese dazu auf, das Gemeinsame der verschiedenen Glaubenstraditionen als Basis für ein achtsames und friedvolles Miteinander zu suchen.
„Die Ney-Flöte ist ein Symbol für die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung mit Gott.“ Mit diesen Worten eröffnete Volkan Türlü den Beitrag der türkisch-islamischen Gemeinde Pasing in der Himmelfahrtskirche. „Die Flöte ist leer, gesäubert vom Ego, von Ichhaftigkeit und Selbstliebe. Die Ney-Flöte symbolisiert so den vollkommenen Menschen, der sich von niederen Qualitäten geläutert hat und sich jeden Moment seiner Existenz nach den unterschiedlichsten göttlichen Offenbarungen sehnt.“ Die Klänge der Flöte und die Gesänge der Musikgruppe VUSLAT erfüllten die Himmelfahrtskirche und berührten die Besucher*innen.
Pfarrerin Sarah Fischer-Röhrl gab den Anwesenden mit auf den Weg, dass wir als Gläubige unseren Wurzeln auf der Spur sind, wenn wir uns miteinander auf den Weg machen – Juden, Christen und Muslime, Menschen verschiedener Religionen und Konfessionen. Sie regte dazu an, dass wir unseren Wurzeln trauen und aus ihnen heraus leben sollen und nannte beispielhaft Worte des Propheten Jeremia (Jer. 17, 7-8).
Danach führte der Friedensweg durch den „Wolkentunnel“ unter dem Pasinger Bahnhof, an den Pasinger Arcaden vorbei zum Pasinger Rathaus. Rund 300 Friedenswegler*innen hörten dort die eingängigen Worte der Künstlerin, Marlies Poss, von Beth Shalom, der liberalen jüdischen Gemeinde in München, zur Skulptur „Gebeugter Leerer Stuhl“ sowie den berührenden Gesang des Kantors Nikola David.
Anschließend folgte ein Besuch der Pasinger Moschee Haci Bayram. Viele kennen die Moschee nur von außen. Beim Friedensweg war es möglich, den Imam bei einer Koranrezitation zu erleben und die Räumlichkeiten der Moschee kennenzulernen.
Die letzte Station des interreligiösen Spazierganges war die Pfarrkirche St. Hildegard. Nach Andacht und Gesang in der Kirche wurde als bleibendes Zeichen ein Friedensbäumchen gepflanzt. In den abrahamitischen Religionen, dem Judentum, dem Islam und dem Christentum spielt der Baum als religiöses Symbol eine wichtige Rolle. Der Spruch „Leben einzeln und frei wie ein Baum, doch in Gemeinschaft und in Frieden wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht“ des türkischen Dichters Nazim Hikmet, erinnert auf einer kleinen Steinstele neben dem Ahornbaum an den Pasinger Friedensweg 2019.
Nach einem gemeinsamen Tanz um unseren Baum klang der interreligiöse Spaziergang mit einem gemütlichen Beisammensein mit leckeren Suppen und Getränken aus und bot die Gelegenheit zum Gedankenaustausch über das Erlebte. Das gegenseitige Interesse an den verschiedenen Glaubenstraditionen war groß und so manche offene Fragen zu den jeweiligen Religionen konnte im direkten Gespräch beantwortet werden. Es war spürbar, wie nahe sich die Religionen stehen.
Unser Anliegen wurde auch auf unserem Weg durch Pasing positiv aufgenommen. Von mehreren Passanten gab es während des interreligiösen Spazierganges große Zustimmung zu unserer Aktion.
Auch im kommenden Jahr wollen wir wieder an den verschiedenen Stationen des Friedensweges beieinander zu Gast sein und miteinander für den Frieden beten. Der sechste Pasinger Friedensweg soll voraussichtlich am Sonntag, 18.10.2020 stattfinden und erneut die Möglichkeit des Austausches und der Begegnung bieten. Sie sind jetzt schon herzlich dazu eingeladen!
>>Christa Schüßler (Kath. Gemeinde Leiden Christi/Pfarrverband Obermenzing)
und Marion Stopic<<
Der Pasinger Friedensweg- unser jährliches interreligiöses Projekt
Zeichen setzen für ein friedliches bürgerliches Miteinander vor Ort in Pasing, für Toleranz und Offenheit gegenüber den Angehörigen anderer Konfessionen und Religionen und für Überwindung von Abschottung gegenüber Fremden, Vorurteilen und Diskriminierung: Unter diesem Motto suchten und fanden sich Ende 2015 erstmals eine Reihe in der Flüchtlingshilfe und in den religiösen Gemeinden vor Ort engagierte Menschen zusammen.
Vertreter/innen aus der evangelischen Himmelfahrtskirche, dem katholischen Pfarrverband Pasing und der islamischen Moscheegemeinde erarbeiteten im kleinen Team ein Konzept für den 1. interreligiösen Pasinger Friedensweg, der dann im April 2016 stattfand.
Über 100 „Pilger/innen“ trafen sich zunächst an der 1. Station, der evangelischen Himmelfahrtskirche, von wo aus der Weg an der Würm entlang durch den Stadtpark zur Moschee führte und schließlich zur Maria-Schutz-Kirche. In allen drei Stationen versammelten sich die Teilnehmer in den jeweiligen Gebetshäusern zu Gebet, Meditation und Gesang. Schließlich bot sich am Ende der Veranstaltung allen Friedensbewegten im Pfarrheim von Maria Schutz die Gelegenheit, sich (besser) kennenzulernen, im persönlichen Gespräch auszutauschen und sich bei einer guten Brotzeit zu stärken, die die katholischen und muslimischen Frauen vorbereitet hatten.
Ermutigt durch das nachhaltige Echo, beschlossen wir, auch in den folgenden Jahren zum Friedensweg aufzurufen, und jedes Jahr gingen mehr Menschen mit, große und kleine, junge und alte. Es fanden sich auch mehr Mitorganisatoren, teilnehmende Gemeinden und Gruppen ein. So stießen 2018 Vertreter/innen der liberalen jüdischen Gemeinde wie auch des Pfarrverbands Menzing dazu, was sich als echte Bereicherung erwies, weil zwei neue Stationen den Pilgerweg erweiterten: mit der altehrwürdigen Kirche St. Wolfgang an der Würm wie auch dem jüdischen Mahnmal des „Gebeugten leeren Stuhles“ vor dem Pasinger Rathaus.
Was uns über all die Jahre ein besonderes Anliegen war und ist: Wir wollen das Thema `Wege zum Frieden` inhaltlich so erschließen, dass sich einerseits alle Teilnehmer/innen in ihren jeweiligen Glaubenstraditionen und kulturellen Prägungen ernstgenommen und angesprochen fühlen, andererseits sich alle Anwesenden gemeinsam und unterschiedslos als solidarische Schicksals- und Glaubensgemeinschaft vor unserem All-Einen-Gott erleben. Dazu tragen besonders die Einladungen in die verschiedenen offenen Gotteshäuser bei und das Miterleben der dort heimischen religiösen Handlungen, Riten und Zeremonien. Wir bemühen uns jedes Jahr aufs Neue um eine alle ansprechende feierliche liturgische Ausgestaltung der verschiedenen Stationen: durch Gebete, Textrezitationen aus den Heiligen Schriften, liturgische Gesänge, Friedenslieder, geistliche Chormusik, meditative Klezmer-Klänge und mystische Sufiweisen. Dabei ist es besonders bewegend, wenn wir alle gemeinsam unisono unseren Ein-Gott-Glauben bekennen: So stimmten an den Stationen des 4. Friedensweges alle Gläubigen in ein Abrahamitisches Glaubensbekenntnis ein- ist doch Araham der gemeinsame Ur-Vater im Glauben der Juden, Christen und Muslime.-
Auch allen vertraute religiöse Zeichen und Symbole kommen jedes Mal zum Tragen. Zu letzteren gehören z.B. „Friedenstauben“, Perlenketten-Gebetsschnüre, Klangstäbe, Abzeichen der Religionen und Friedensfahnen im Zeichen des Regenbogens. So stand im Mittelpunkt des 5. Friedensweges 2019 das Symbol des Baumes. In vielen Religionen ist der Baum ein Zeichen für Schutz, Kraft, Halt, Beständigkeit, Wachstum in der Vielfalt. Wir hatten das Motto gewählt: „Damit Frieden- wie ein Baum- unter uns wachse“. Höhepunkt dieses Weges waren das Pflanzen eines jungen Bergahorns, „unseres Friedensbaumes“, vor der St. Hildegard-Kirche, der gemeinsame Gesang und Tanz darum und das Aufstellen einer Friedensstele….
Unsere Vorbereitungstreffen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass wir uns nicht nur in unserer Verschiedenheit untereinander schätzen gelernt haben, sondern ein echtes Interesse an der Religion und Glaubenswelt des Anderen und seiner kulturellen Prägung entwickelt haben. Folglich haben wir- unabhängig vom Friedensweg- einen interreligiösen Gesprächskreis gegründet, in dem wir uns in lockerer Folge zusammenfinden, um uns über Glaubens- und Lebensfragen auszutauschen, die uns alle bewegen. Und wie oft stellen wir erstaunt fest, dass wir uns bei allen Unterschieden in unseren religiösen Grundüberzeugungen und -hoffnungen sehr ähnlich sind!
Coronabedingt konnten wir im Herbst 2020 den 6. Friedensweg nur mit wenigen Vertreter/innen unseres Vorbereitungs- und Gesprächsteams gehen. Sein Motto: „Pasinger Friedensweg gegen Rassismus! Dem Frieden eine Stimme geben!“……
Der 7. Pasinger Friedensweg im Herbst 2021, der ein Neustart nach einem Jahr Corona-Pause war, begann mit dem Gedenken an „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ am Mahnmal „Gebeugter leerer Stuhl“ vor dem Pasinger Rathaus. Anschließend wurden die Teilnehmer aufgefordert, sich persönlich die Frage zu stellen, was sie selbst für einen Beitrag leisten „für eine friedliche Welt“, wie sie sich gegen Hass, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit engagieren (können). Unser Planungsteam, zu dem jetzt auch Vertreter/innen der Altkatholischen Kirche dazugestoßen waren, hatte sich entschieden, an der „Wander-Tüten-Kunstaktion“ teilzunehmen, die sich 5 katholische Organisationen gemeinsam mit dem Künstler J. Volkmann ausgedacht hatten. „Was trage ich bei? Für eine friedliche Welt“ Diese Aufschrift stand sowohl auf der 3 Meter hohen Friedenstüte in der Moschee als auch auf den vielen kleinen Papiertragetaschen, in die jeder „Pilger“ an den einzelnen Stationen symbolträchtige „Wegzehrung“ hereinlegen konnte bzw. die er zum Beschriften und Bemalen mitnehmen konnte, um sie später einer eindrucksvollen bunten Ausstellung (u.a. in München u. Nürnberg) beizufügen… Unser Weg führte uns dann in die nächste, dieses Mal „christlich-ökumenische Station“, die Pfarrkirche Maria-Schutz, und schließlich in den Gebetsraum der Pasinger Moschee, wo wir uns alle zum interreligiösen Friedensgebet zusammenfanden. Danach überraschten uns unsere muslemischen Nachbarn mit einem schmackhaften Gastmahl, das wir alle am Ende dieses langen Tages sehr genossen.
Der 8. Pasinger Friedensweg im Herbst 2022 stand unter dem Thema: „Brücken bauen zur Versöhnung“. Die 1. Station war dieses Mal der Gebetsraum der Moschee, in dem wir auf das Thema eingestimmt wurden. Von dort aus führte unser Weg zur ältesten Pasinger Kirche an der Würm- „Maria Geburt“-, danach war es nicht weit zur 3. Station, der Würmbrücke im benachbarten ehemaligen Klostergarten der Englischen Fräulein, wo unsere Altkatholischen Freunde zum kurzen Innehalten und Besinnen einluden. Wir zogen dann weiter zur nächsten Station, dem Jüdischen Mahnmal am Pasinger Rathaus, wo das alle verbindende ökumenische Gebet um Frieden und Versöhnung besonders eindringlich – auch in Hebräisch- zum Vortrag kam. Die letzte und längste Wegetappe bot noch einmal eine gute Gelegenheit, mit den anderen „Mitpilgern“ ins Gespräch zu kommen. Schließlich erreichten wir die 5. und letzte Station: die Evangelische Himmelfahrtskirche.
An den einzelnen Stationen hörten die Teilnehmer mitreißende Erzählungen und Geschichten von Menschen, die zu „Brückenbauern“ wurden, so z. B. in der Moschee die Geschichte von der friedenstiftenden Begegnung zwischen Franz von Assissi und dem Sultan Al Malik Al Kamil am Nil im 13.Jhdt. während der Zeit der Kreuzzüge.-
Ebenso wichtig war es uns, alle Teilnehmer in symbolträchtige Aktionen mit einzubeziehen: So war in der alten Pasinger Kirche aus einseitig negativ beschrifteten Kartons eine „Mauer des Unfriedens“ aufgebaut worden, die vor Ort abgetragen wurde; die belastenden „Mauersteine“ wurden von den „Pilgern“ mit auf den Weg genommen und erhielten auf dem Pasinger Rathausplatz ein neues “friedliches Gesicht“. Mit entsprechenden Beschriftungen, Bildern und bunten Papieren ließen die Teilnehmer dabei ihrem Einfallsreichtum freien Raum. In der letzten Station bauten wir aus diesen umgewandelten „Bausteinen“ eine „Brücke des Friedens und der Versöhnung“ auf- eine Aktion, die nicht mehr vieler Worte bedurfte, stattdessen von meditativer Musik begleitet wurde. ….
Im Gemeindesaal der Himmelfahrtskirche fand dann der bewegte und bewegende Nachmittag bei gemeinsamem Essen und Gesprächsaustausch seinen angemessenen Abschluss.
Maria- Anna (Mary) Berg
PG St. Hildegard, Pasing